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Das Bild zeigt verschiedene Zutaten, die typischerweise beim Raclette verwendet werden, wie Kartoffeln, Schinken, Käse und eingelegte Tomaten. Im Hintergrund ist ein Raclette-Grill zu sehen.

Bio-Wissen aus dem Käsehuesken

Wissenswertes aus der spannenden Welt des Käses

Andreas Arling 
Käseexperte beim Bioboten

Weltweit gibt es fast 5000 Käsesorten und alleine in Deutschland an die 150. Hier unterteilt man den Käse - je nach Wassergehalt - in sechs unterschiedliche Käsegruppen: Hartkäse, Schnittkäse, Halbfester Schnittkäse, Sauermilchkäse, Weichkäse und Frischkäse. Da gibt es einiges drüber zu erfahren. 

Ich möchte mein Käse-Wissen mit euch teilen und euch hier einmal monatlich zu einem Thema etwas Spannendes berichten.

Rohmilchkäse und thermisierter Käse im Vergleich

Rohmilchkäse steht bei vielen Käseliebhabern ganz oben auf der Liste. Kein Wunder, denn unbehandelte Milch bringt nicht nur mehr Geschmack, sondern auch mehr Individualität mit sich – im Aroma, in der Reifung, in der Textur. Gleichzeitig ist Rohmilch ein sensibles Lebensmittel, das nur unter sehr strengen hygienischen Bedingungen verarbeitet werden darf. Wer den intensiven Charakter von Rohmilchkäse schätzt, sich aber beim Thema Lebensmittelsicherheit nicht ganz sicher fühlt, findet in thermisiertem Käse eine spannende Alternative. Das zeigt auch unser Neuzugang im Sortiment: der thermisierte Käse vom Hof Wrisse, bei dem Handwerk und moderne Milchbehandlung Hand in Hand gehen.

Rohmilch – der Ursprung von Käse, wie er ursprünglich gedacht war

Unbehandelt, nicht pasteurisiert, nicht thermisiert. Die Milch enthält das komplette Spektrum an Mikroorganismen, das für die Käseherstellung ideal ist. Genau dieses Mikrobiom sorgt für vielschichtige Aromen und eine deutlich höhere Geschmacksdichte, als es pasteurisierte Milch je bieten könnte. Damit daraus Käse entsteht, braucht es allerdings eine saubere, kontrollierte und hygienisch einwandfreie Verarbeitung – und das möglichst schnell nach dem Melken. Rohmilch ist ein sehr empfindliches Produkt, was die Verarbeitung anspruchsvoll macht, aber auch die Qualität unterstreicht.

Mikroorganismen, Terroir und das, was Rohmilchkäse wirklich ausmacht

Dass Rohmilchkäse geschmacklich mehr kann, liegt nicht nur an den Enzymen und Mikroorganismen, sondern auch daran, dass sie erhalten bleiben dürfen. Diese Bakterien sind für die Reifung essenziell, fördern die Biodiversität der Käsekulturen und spiegeln häufig die Herkunftsregion der Milch wider. Das, was man bei Wein als „Terroir“ kennt, gilt in ähnlicher Weise auch für Rohmilchkäse: Ein Allgäuer Rohmilch-Bergkäse schmeckt anders als ein Jura-Tomme oder ein Sbrinz aus der Schweiz – nicht nur wegen des Rezepts, sondern wegen der natürlichen Mikroflora.

Gesundheitlicher Mehrwert – was Rohmilchkäse im Körper bewirkt

Hinzu kommt, dass Rohmilchkäse für den Körper einiges leisten kann. Durch die enthaltenen probiotischen Bakterien können sich positive Effekte auf die Darmflora und Verdauung einstellen. Einige Studien belegen, dass Kinder, die regelmäßig Rohmilchkäse konsumieren, ein geringeres Risiko für Allergien und Atemwegserkrankungen entwickeln. Rohmilch enthält mehr hitzeempfindliche Vitamine und Enzyme, die bei der Pasteurisierung zum Teil verloren gehen – auch das kann ein gesundheitlicher Vorteil sein.

Für wen Rohmilch nicht geeignet ist – und warum Reife eine Rolle spielt

Allerdings muss man wissen: Rohmilch kann auch Keime enthalten, die nicht gewollt sind. Listerien oder E. coli gehören dazu. Für gesunde Erwachsene ist das meist kein Problem – für Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem aber schon. Rohmilchkäse sollte in diesen Fällen entweder gemieden oder mit Bedacht gegessen werden. Eine bewährte Faustregel: gut gereifter Hartkäse aus Rohmilch ist deutlich unkritischer, da die Keime durch den langen Reifeprozess keine Überlebenschance haben. Wer sicher gehen will, entfernt zusätzlich die Rinde.

Strenge Vorschriften – ein Qualitätsmerkmal, kein Nachteil

Übrigens: In Deutschland gelten sehr strenge Hygienevorschriften für Rohmilchkäse – was im Grunde ein Vorteil ist. Nur wer absolut saubere Milch produziert und verarbeitet, darf Rohmilchkäse überhaupt anbieten. Das spricht für Qualität, nicht gegen sie.

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KI generiert: Verschiedene Käsesorten auf einem Holzbrett, mit einem Käsemesser und Rosmarin.

Nicht jeder Käse verträgt Hitze – und genau deshalb gibt’s die Thermisierung

Ein spannender Aspekt, den viele nicht wissen: Manche Käsesorten – etwa Weichkäse – vertragen keine Erhitzung. Ihre Struktur verändert sich, der Geschmack leidet. Deshalb spielt die Wahl des Erhitzungsverfahrens auch eine wichtige Rolle bei der Sortenentwicklung.

Was bei der Thermisierung passiert – und was sie bewirkt

Beim Thermisieren wird die Milch für kurze Zeit auf Temperaturen zwischen 57 und 68 °C erhitzt – aber eben nicht so stark wie bei der Pasteurisierung, wo Temperaturen von mindestens 72 °C notwendig sind. Ziel der Thermisierung ist es, pathogene Keime wie Listerien zu reduzieren, ohne die natürlichen Mikroorganismen vollständig zu zerstören. Das heißt: Die Milch bleibt „lebendig“, bringt aber mehr Sicherheit mit sich.

Thermisierter Käse – ein geschmacklicher Kompromiss? Ganz im Gegenteil

Gerade bei kleineren Hofkäsereien ist das eine sehr beliebte Methode. Sie ermöglicht charaktervollen Käse, ohne das Risiko völlig unbehandelter Milch in Kauf nehmen zu müssen. Der Geschmack ist meist etwas milder als bei echtem Rohmilchkäse, aber deutlich aromatischer als bei pasteurisierten Produkten. Auch die Haltbarkeit verbessert sich durch die thermische Vorbehandlung – ein Vorteil für Direktvermarkter, Hofläden und Wochenmärkte.

KI generiert: Grüne, handgezeichnete wellenartige Linien auf weißem Hintergrund.

Fun Fact: Thermisiert, aber deklariert wie roh?

Interessant: In Deutschland darf thermisierter Käse unter bestimmten Umständen trotzdem als „Rohmilchkäse“ verkauft werden, da das Verfahren hier nicht explizit geregelt ist. In der Schweiz oder Frankreich sieht das anders aus – dort wird zwischen den Verfahren streng unterschieden.

KI generiert: Grüne, handgezeichnete wellenartige Linien auf weißem Hintergrund.

Wer kann thermisierten Käse genießen – und was sollte man beachten?

Thermisierter Käse ist für viele die perfekte Lösung: Geschmacklich nah am Original, sicherer im Handling und gut geeignet für die tägliche Küche. Trotzdem gilt auch hier: Bei Weichkäse oder Rotschmierkäse lieber auf die Rinde verzichten, besonders wenn man zu den empfindlicheren Personengruppen gehört. Hartkäse aus thermisierter Milch ist dagegen unproblematisch – auch für Schwangere.

Weichkäse bietet eine faszinierende Vielfalt, die von mild-cremigen Sorten wie Brillat Savarin bis hin zu kräftigen Varianten wie Munster reicht. Mit dem Wissen um Haltbarkeit, Schwangerschafts-Eignung und Bio-Unterschieden bist du bestens gerüstet, um dich durch die Welt des Weichkäses zu probieren. Lass dich inspirieren und entdecke deine Favoriten – in unserem Käsehuesken gibt es immer neue Genüsse zu entdecken!

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KI generiert: Kühe stehen auf einer grünen Weide unter blauem Himmel.

Hof Wrisse – gutes Beispiel, gutes Handwerk

Ein gutes Beispiel dafür ist der Käse vom Hof Wrisse. Dort wird die Milch mit Sorgfalt behandelt – nicht pasteurisiert, aber auch nicht roh belassen. Die Wärmebehandlung ist so abgestimmt, dass Geschmack und Charakter erhalten bleiben, aber die Lebensmittelsicherheit steigt. Wer sich bisher nicht an Rohmilch herangetraut hat, findet hier einen idealen Einstieg.

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Fazit 

Rohmilchkäse bringt Geschmack und Vielfalt, verlangt aber auch Aufmerksamkeit beim Verzehr. Thermisierter Käse ist eine hervorragende Alternative, die viele Vorzüge vereint: aromatisch, aber sicherer. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, muss auf Genuss nicht verzichten – sondern findet mit thermisiertem Käse eine spannende Ergänzung auf dem Käseteller.