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Wir müssen reden. Über die grüne Paprika. Ja, genau die, die viele im Laden bewusst links liegen lassen, obwohl sie jeder kennt. Zu bitter? Unreif? Kein Vergleich zur süßen roten Schwester? Vielleicht. Aber vielleicht liegt genau darin ihr Reiz. Während rote, gelbe und orange Paprika in ihrer süßen Reife glänzen, bleibt die grüne eher zurückhaltend – und wird dafür oft unterschätzt. Doch wer sie richtig einsetzt, wird überrascht: Grüne Paprika bringen nicht nur Biss und Frische, sondern auch ein beeindruckendes Nährstoffpaket mit. Und: ökologisch ist sie oft sogar die bessere Wahl. Zeit also, ein kleines Loblied auf die grüne Paprika zu singen – denn sie hat es verdient.
Warum eigentlich keiner die grüne Paprika will – und warum das Quatsch ist
Grüne Paprika haben einen schweren Stand. Sie gelten als unreif, schmecken bitterer und wirken neben ihren knalligen Verwandten fast ein bisschen farblos. Viele greifen beim Einzelkauf lieber zu Rot oder Gelb – die grüne bleibt oft übrig. Doch dieses Image wird ihr nicht gerecht. Denn genau das, was viele als Nachteil empfinden – ihr herber Geschmack – ist in Wahrheit ihr größtes Talent. Während rote Paprika vollreif geerntet wird und entsprechend süß schmeckt, hat die grüne eine ganz eigene Aromatik: knackig, leicht grasig, manchmal mit einer fast pfeffrigen Note.
In der orientalischen, türkischen oder Balkan-Küche wird sie deswegen seit jeher geschätzt. Ob gegrillt, gebraten oder gefüllt – ihre Bitterstoffe bringen Kontrast und Frische ins Gericht. Und sie punktet mit einer Eigenschaft, die viele unterschätzen: Charakter. Keine Paprika schmeckt so „grün“ wie sie – und das ist keine Beleidigung, sondern ein Alleinstellungsmerkmal.
Paprika ist nicht gleich Paprika – was grün wirklich bedeutet
Ein weit verbreiteter Irrglaube: Grüne Paprika seien einfach unreife rote. Das stimmt nur teilweise. Tatsächlich gibt es Sorten, die ausschließlich grün bleiben. Bei anderen handelt es sich tatsächlich um die Vorstufe zu gelben oder roten Früchten. Doch unreif heißt nicht automatisch schlechter. Im Gegenteil: Viele grüne Paprika sind gezielt auf genau diesen Geschmack gezüchtet – und werden so auch verkauft, wie bei uns.
Und weil sie früher geerntet wird, bringt sie auch ökologische Vorteile mit:
Für uns als Biobote ein klarer Pluspunkt, wenn’s um nachhaltige Produktauswahl geht.
Nährstoffe satt – was in der grünen Paprika steckt
Hier kommt der Aha-Moment:
Grüne Paprika enthalten pro 100 g mehr Vitamin C als Orangen. Und das, obwohl sie nicht vollreif sind.
Das überrascht viele – aber stimmt: Mit rund 120 mg Vitamin C pro 100 g zählt die grüne Paprika zu den Top-Lieferanten dieses wichtigen Antioxidans. Dazu kommen:
Besonders spannend: Die enthaltenen Bitterstoffe wirken sich positiv auf die Verdauung aus. Sie regen die Gallenproduktion an, helfen bei der Fettverdauung und gelten sogar als natürlicher Appetitzügler. Wer sich also gesund, pflanzlich und bewusst ernähren will, sollte der grünen Paprika ruhig öfter eine Chance geben.
Warum der bittere Geschmack eine Chance verdient
Unser Geschmackssinn ist auf süß getrimmt – das liegt evolutionär und kulturell begründet. Bitter ist für viele erst mal ungewohnt. Aber wer offen bleibt, entdeckt: Bitterkeit bringt Tiefe und Kontrast. Und genau das braucht ein gutes Gericht.
Besonders spannend wird’s, wenn die grüne Paprika in Kombination mit Fett und Säure verarbeitet wird:
In der veganen Küche wird sie oft eingesetzt, um Würze und Komplexität ins Spiel zu bringen. Also: nicht zögern – probieren.
Grüne Paprika sind keine unreifen Verlegenheitsprodukte – sie sind eigenständig, gesund, nachhaltig und aromatisch. Wer sich traut, jenseits von süß zu denken, wird überrascht, wie viel Charakter in diesem Gemüse steckt.
Beim Bioboten gibt’s die grüne übrigens solo – nicht als Teil eines Dreierpacks. Und das völlig zu Recht.
Beides hört man – aber was ist richtig?
Im Hochdeutschen heißt es die Paprika (feminin).
In Süddeutschland und Österreich sagt man oft der Paprika – das ist regional korrekt, aber nicht standardsprachlich.
👉 Fürs Rezept, den Einkauf und die Google-Suche gilt:
die grüne Paprika ist grammatikalisch richtig.
Mediterran, würzig und mit richtig viel Frische
Zutaten:
In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Frühlingszwiebel, Knoblauch und grüne Paprika darin 4–5 Minuten anbraten, bis alles weich wird, aber noch Biss hat.
Zucchiniwürfel und Kreuzkümmel hinzufügen, 3 Minuten mitbraten. Mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken abschmecken. Zitronenabrieb unterrühren.
Babyspinat unterheben und kurz zusammenfallen lassen.
Jetzt mit einem Löffel kleine Mulden in die Pfanne drücken und vorsichtig die Eier hineingleiten lassen. Hitze reduzieren, Deckel drauf und 6–8 Minuten garen, bis die Eier gestockt sind – das Eigelb darf gern weich bleiben.
Mit zerkrümeltem Feta bestreuen, mit Zitronensaft beträufeln und frisch gehackten Kräutern toppen.
Dazu passt Fladenbrot oder eine dicke Scheibe Sauerteigbrot. Wer mag, kann zusätzlich grüne Erbsen, frische Minze oder Avocado einbauen – für noch mehr Frische & Crunch.